Dear Dead Doctor

Kiraṇ Kumār and Collaborators

Dear Dead Doctor ist der letzte Teil von Kiraṇ Kumārs künstlerischer Forschung “Epistolary Ancestries". Das Langzeitprojekt besteht aus einem Korpus von zehn offenen Briefen, die jeweils an einen adoptierten Vorfahr*in gerichtet sind.

In diesem letzten Brief wendet sich Kiraṇ an seinen Großvater väterlicherseits. Er adressiert ihn über die leer gebliebenen Seiten eines Tagebuches, das dem Arzt selbst gehört hat. Über sechshundert „Zeilen“ werden so gezielt und spielerisch auf der Oberfläche der Bühne, der Buchseite und der Leinwand aufgeführt. Die Zeilen sind nicht-linear - es handelt sich um Textpassagen, einige einzelne Worte, Tanzsequenzen, kurvenreiche Zeichnungen. Diese Zeilen evozieren viele Arten von Körpern - familiäre, archivarische, mythische, medizinische, metaphorische, rituelle, zeitliche, visuelle, ungewöhnliche, unoptische, klangliche und digitale. Diese Körper bestehen aus Atem, Haut, Papier, Licht, Stoff, Schatten, Foto, Flöte, Mehl und Pixeln. So entsteht ein generationenübergreifender Dialog zwischen gegenwärtigen und abwesenden Körpern. Das Theater wird zu einem Raum für persönliche, kollektive und kollaborative Gespräche über die (Ent-)Vererbung von Körperwissen und die (Mit-)Gestaltung von körperlosen/körperlosen Zukünften.

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