Martin Ambara (Othni)

Sundeita Keita und die Manden Charta

Die These des Abends lautet: Die Menschenrechte wurden in Afrika erfunden – bereits mehr als siebenhundert Jahre vor der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Dezember 1948 im Palais de Chaillot in Paris!

Der kamerunische Theatermacher Martin Ambara und sein Team begaben sich im Sommer 2022 auf eine Recherchereise durch Guinea, auf die mäandernden Pfade der Geschichte um etwas über die Erzählung vom "Löwen-König" Sundeita Keita und seiner Charta der Manden herauszufinden. Diese enthielt bereits im 13. Jahrhundert eine Präambel, in welcher der soziale Frieden in der Vielfalt und die Unantastbarkeit des Menschen festgehalten wurde. Die Existenz der Charta bedeutet, die Ursprünge der Idee der Menschenrechte in Afrika zu verorten – oder zumindest die Behauptung der Ursprünge der Menschenrechte in Europa oder im Westen aufzugeben.

Martin Ambara und sein Team führten auf ihrer Reise Interviews mit den letzten lebenden Griots, den Überliefernden der Geschichten, die sich um die Manden-Charta ranken. Sie präsentieren das Material und Reflexionen zu diesem in einer performativen Lecture mit Musik, Tanz und umfangreichem Videomaterial und fordern so das Publikum heraus, den postkolonial getrübten Blick auf den afrikanischen Kontinent und seine Geschichte zu korrigieren.

Sprache: Französisch mit Deutscher Live-Übersetzung

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