Was macht meine Generation gerade in Iran?
Drei Tage Programm für Interessierte ab 14
Jeweils 15:00 bis 18:00 Uhr – Eintritt frei!
Anmeldung unter: yasmin.fahbod@theaterimdepot.de
"Was macht meine Generation gerade in Iran?" ist ein ein Ad-hoc-Programm zur aktuellen Situation in Iran für Interessierte ab 14 Jahren .
Während die Proteste in Iran gegen den Mord von Jina Mahsa Amini in den zweiten Monat gehen, war eines der Unterscheidungsmerkmale zwischen dieser Welle von Demonstrationen und früheren Bewegungen die herausragende Rolle der Generation Z-Demonstrant:innen, insbesondere junger Frauen.
Die Demonstrant:innen sind einem zunehmend härteren Vorgehen des Regimes ausgesetzt, einschließlich tödlicher Gewalt durch Sicherheitskräfte, Internet-Beschränkungen und Massenverhaftungen. Aber junge Menschen gehen weiterhin auf die Straße – und finden Wege, online zu protestieren, um größere soziale Freiheiten und eine Regierung zu fordern, die den Interessen der iranischen Öffentlichkeit besser dient. Die Iraner:innen der Generation Z haben auch mehr Möglichkeiten zu protestieren und kennen mehr Möglichkeiten, Beschränkungen zu umgehen, als viele der Demonstrant:innen in den vergangenen Jahren.
Im Januar haben wir seit mehreren Monaten die Uraufführung des neuen Stücks von Yasmin Fahbod und Mina Khani im Theater im Depot geplant. Das Projekt Das dritte Narrativ der beiden aus dem Iran stammenden und in Deutschland im Exil lebenden Künstlerinnen dient im Kern der Auseinandersetzung mit dem Hijab als Kleidungsstück – in einer transkulturellen Perspektive. Ausgehend von einer Überschreibung des ikonischen Stücks Fase, Four Movements to the Music of Steve Reich von Anne Teresa de Keersmaeker (UA 1982) arbeiten die beiden zu Kleidung als Körper formierendes Element aus einer feministischen Perspektive mit Blick auf individuelle Körperbilder ebenso wie symbolisch-politische Ebenen. Die aktuellen Ereignisse im Iran haben in der Vorbereitung des Stücks alles verändert. Nicht nur ist das zuvor schlummernde Thema wieder zu einem höchst brisanten mit internationaler Perspektive geworden, zu einem, in dem es um Leben und Tod geht – zunächst im Iran. Aber auch in Deutschland und Europa steht das Thema wieder stark auf der Tagesordnung und wühlt viele Menschen auf. Dieser emotionalen wie politischen Gemengelage wollen wir mit dem Programm Was macht meine Generation gerade im Iran? Einen Ort geben und einen Kontext, in dem wir ebenso informieren wie gemeinsam diskutieren können. Es ist dabei entscheidend, eine internationale Sichtweise des Themas zu etablieren und die gegenseitige Abhängigkeit der thematischen Kontexte zu durchdringen und ebenso zu diskutieren. Was hat meine hiesige Freiheit mit der Unfreiheit nicht nur der Frauen in Iran zu tun? Mit dem im Folgenden beschriebenen Programm wollen wir Menschen aus Dortmund im selben Alter wie die Demonstrierenden im Iran mit der Situation in Iran konfrontieren und versuchen, die ganz persönlichen ebenso wie die abstrakt-politischen Fragestellungen hier und dort miteinander zu verbinden.