The NEW NOW - Beyond Gravity Satellite

About NEW NOW:

NEW NOW findet vom 01.06. bis 06.08.2023 statt und ist ein biennales Festival für Digitale Künste auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein. Alle zwei Jahre verwandelt es die Mischanlage auf der Kokerei in eine Produktionsstätte für Digitale Künste. NEW NOW lädt Künstler:innen ein, neue Arbeiten in spektakulärer Umgebung zu zeigen und ortsspezifisch zu produzieren.

NEW NOW erforscht den Wandel von der Industrialisierung zur Digitalisierung künstlerisch und fragt: Mit welchen neuen Herausforderungen angesichts der ökologischen Krise haben wir es heute zu tun und wie können wir die Folgen menschlichen Handelns interdisziplinär lösen? Wie können Kunst und Kultur neue Resonanzfelder schaffen? Sind Pflanzen unsere eigentliche Zukunftstechnologie? Wie können wir im Rahmen der planetaren Grenzen neue Gegenwarten denkbar machen und über menschliche Sichtweisen hinausgehen? Wir laden ein, gemeinsam über das Zusammenspiel von Mensch, Natur und Technologie nachzudenken.

HYPERNATURAL FORCES

Unter dem Festivalthema „Hypernatural Forces“ beschäftigen wir uns mit den Kräften, die Natur und Digitalität gestalten. Wissenschaftler:innen, Aktivist:innen, Coder:innen und Künstler:innen zeigen, welche neuen Ökosysteme, Biotope und Kreisläufe sichtbar werden, wenn Flora und Fauna, Technologie und Mensch in den Dialog treten. Wir unternehmen eine Gratwanderung zwischen Realität und Simulation, angetrieben von den Kräften des Veranstaltungsorts selbst — der einst größten Zeche der Welt, exemplarisch für die Moderne, die Industrialisierung, aber auch die Ausbeutung der Umwelt.

18 bis 21 Uhr / durchgehend (Parzelle im Depot)
Digital – Zum Berühren von Wolken
Norbert Pape & Simon Speiser

Wie viele Engel passen in eine Wolke? Dieses überholte mittelalterliche scholastische Problem taucht heute im Gewand von Wolken, Bits und Daten wieder auf. Während ein Großteil unserer Arbeit darin besteht, Daten zu manipulieren, fragen wir selten: Wie fühlt es sich an, Daten zu berühren? Die neuen Technologien ermöglichen es uns, digitale Objekte im wahrsten Sinne des Wortes zu berühren und zu handhaben. Dieses Kurzschließen von Berührung und Abstraktion bietet einen fruchtbaren Rahmen für die Erforschung der Materialität immaterieller Objekte sowie der Art und Weise, wie sie uns wiederum durch den Raum bewegen: eine Choreografie.18 bis 21 Uhr / durchgehend (Parzelle im Depot)

18:30 Uhr (Studio 2)
19.45 Uhr (Studio 2)
One Window is Enough
Sara Escribano, Anna Schneider & Lieve Vanderschaeve

Die Tanzkünstlerinnen Sara Escribano und Anna Schneider präsentieren zusammen mit der Videokünstlerin Lieve Vanderschaeve eine Interpretation des Gedichts "Windows" von Forough Farrokhzad. Diese Interpretation ist ein Spiel zwischen Körper und Technik: Der Körper wird zur Quelle der Choreografie und die Technik wird zur Übersetzerin und Mitgestalterin, und damit entsteht eine neue Art der Bewegung. Auf ihrer Reise durch verschiedene Stationen des Lebens erkunden Escribano, Schneider und Vanderschaeve, wie virtuelle Räume neue Kräfte freisetzen und Platz für Kreativität schaffen können. Die Zeit ist hier eine ständiger Begleiterin, die um Erinnerungen wachruft und den Tänzerinnen zu einer besonderen Klarheit verhilft. Das Stück ist ein kollektiver Kraftakt, und obwohl es in der Choreografie durchaus Solo-Momente gibt, vergisst sie nicht auf den Halt im Miteinander.

19:15 Uhr (Studio 1)
20:30 Uhr (Studio 1)
Coded Rituals Vol I
Elena Tilli, Camila Scholtbach, Nico Yurgaki & Yvonne Dicketmüller

Elena Tilli, Camila Scholtbach, Nico Yurgaki und Yvonne Dicketmüller beschäftigen sich intensiv mit 360°-Kameras und mit der Technik des Green Screen. Es geht ihnen darum, zu prüfen, wie sich der Körper in digitale Welten übertragen lässt. Für ihre Arbeit haben sie einen Titel gefunden, der an Programmier-Rituale denken lässt, "Coded Rituals Vol I": Ritualhaft erschien ihnen die um die Körper kreisende Bewegung der Kamera. Die Gruppe wurde inspiriert von geologischen Phänomenen wie dem der Erosion, und das zeigt sich unter anderem auch in mit 3D-Druck erstellten Textilien, die von ihnen genutzt werden.

NEW NOW ist ein Projekt der Stiftung Zollverein. Das Festival für Digitale Künste wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein- Westfalen und ist ein Ankerprojekt der Initiative Neue Künste Ruhr. Der Beyond Gravity Satellite im Theater im Depot wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR, Hilfsprogramm tanz:digital des Dachverband Tanz Deutschland.