Ausstellung

Das Programm des Beyond Gravity Festivals 2025 präsentiert neben Bühnenstücken ebenso performative Installationen, (interaktive) Games und medienkünstlerische Positionen im Format einer Ausstellung, welche in der Mittelhalle des Depots, im Studio 2 und A29 des Depots sowie im Lab 2 der Akademie für Theater und Digitalität zu erleben ist.

Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos.
Die meisten Arbeiten laufen im Loop, lediglich Meditation on Country hat fixe Anfangszeiten und eine begrenzte Zuschauer*innen Zahl die jeweils die Arbeit sehen kann. Bitte melden Sie sich einfach vor Ort.

Die Arbeit Multi-Channel-Installation Turbulence von Norbert Pape und Simon Speiser kann ihren Charakter wechseln und durch die Partizipation von Besucher*innen, welche unter und mit VR-Brillen in ihr agieren, performativ aktiviert werden. Für diese Aufführungen benötigt es eines Eintrittickets - das findet sich hier

Öffnungszeiten

Mittwoch, 01.10.2025
18:00 - 23:00 Uhr

Donnerstag, 02.10.2025
18:00 - 22:00 Uhr
Ausstellungsteil Akademie geöffnet von 18.00 - 20:30 Uhr

Freitag, 03.10.2025
14:00 - 22:00 Uhr
Ausstellungsteil Akademie geöffnet von 17.00 - 19:30 Uhr

Samstag, 04.10.2025
14:00 - 22:00 Uhr
Ausstellungsteil Akademie geöffnet von 12.00 - 18:30 Uhr

Sonntag, 05.10.2025
14:00 - 20 Uhr
Ausstellungsteil Akademie geöffnet von 10.30 - 17:00 Uhr

Zu den Arbeiten

In der Mittelhalle des Depots zeigen wir Turbulence, die neue Arbeit von Norbert Pape & Simon Speiser. In dieser Multi-Channel-XR-Installation betreten die Besucher*innen eine Sphäre, die nicht mehr den Menschen in den Mittelpunkt stellt sondern mit Hilfe digitaler Technologien Einsichten in eine Welt eröffnet, in der das wahrnehmde und denkende Subjekt nicht mehr im Mittelpunkt steht. Welche anderen Perspektiven eröffnen sich den Besucher*innen in dieser metaphysischen Sphäre, die zugleich stark an die sich begegnenden und sich bewegenden Körper gebunden ist?

Das Dortmunder Duo Ruhrgebieterinnen präsentiert in seiner Arbeit You better (don’t) move eine Form des Worldbuilding, die in Abhängigkeit steht zum Verhalten, zur Bewegung der Besucher*innen. Jede Handlung hat einen Effekt – in globalen Beziehungen, auf die Atmosphäre und das, was wir als Natur bezeichnen. Welches neue Bild gegenseitiger Beeinflussung eröffnet sich in diesem Setup? Welche Fragen nach Verantwortung stellen sich neu? Wie anders positioniert sich der westliche Mensch als Teil einer Natur, die er Jahrhundertelang versucht hat zu unterwerfen?

Everything is Computer von Laura Cugusi, machine yearning/Nada Zanhour und Federico Zurani ist eine Game-Essay-Installation, die sich mit kapitalistischen Worldbuildingphantasien Amerikanischer Technologiekonzerne auseinandersetzt, insbesondere mit deren obstruktiven Qualitäten, die ihren realweltlichen Widerhall im Engagement rechtsgerichteter politischer Bewegungen und deren Phantasmen gegenwärtiger Kontrolle finden. In diesem Game, das in einer postapokalyptischen Welt spielt, in der eine diesen Phantasien entspringende Artificial General Intelligence das Sagen hat, stellen sich Fragen nach möglichen Auswegen – finden wir sie und wo geht es lang? (Das Projekt ist Teil des Residenzprogramms Decolonizing the Digital)

Im dekolonialen Game Folds of Separation des unabhängigen Indischen Developerstudios Oleomingus steht die Grenze zwischen privatem und öffentlichem Raum im Mittelpunkt. Wie viel Öffentlichkeit – wie viel öffentlichen Protest, wie viel öffentliche Meinung – kann man sich leisten in einem Staat, der Räume für den öffentlichen Ausdruck von Meinungen und Positionen immer enger macht – und dabei Disziplinierungsstrategien aus der Zeit des historischen Kolonialismus zum Einsatz bringt? Vor dem Hintergrund der Inhaftierung von Aktivist*innen, Autor*innen, Reporter*innen und Anwält*innen im zeitgenössischen Indien haben Oleomingus dieses Spiel entworfen und führen die Besucher*innen in endlos scheinende Labyrinthe auf der Suche nach tröstenden Gemeinschaften.
(Das Projekt ist Teil des Symposiumprogramms Decolonizing the Digital)

Angie Abdila’s Videoinstallation Meditation on Country verbindet indigenes Wissen und westliche Astrophysik in der Darstellung der Schöpfungszeit und evolutionärer Ereignisse. Das immersive Erlebnis der Installation entsteht durch die Verbindung wissenschaftlicher und kultureller Datenelemente mithilfe einer Auswahl an Modellen des maschinellen Lernens (ML), die durch kulturelle Programmierprotokolle trainiert wurden. Diese Auseinandersetzung mit Technologie als kultureller Praxis soll unsere Verbindung zum Universum und zur Landschaft durch die Kraft der Resonanz, der Sprache und des Geschichtenerzählens vertiefen.
(Das Projekt ist Teil des Symposiumprogramms Decolonizing the Digital)

Das Projekt KAM / Noble von Viviane Maghela, Eric Takukam und Enya Obert hat seine Wurzeln im reichen kulturellen Erbe Afrikas und zielt darauf ab, Minderheiten in der globalen digitalen Sphäre mehr Gehör zu verschaffen. Der künstlerische Forschungsprozess des Projektteams beschäftigt sich mit Fragen der Übersetzung indigenen Wissens – in diesem Fall der Bamileke-Kultur – in digitale Kontexte. Wie können wir uns eine Welt neu vorstellen, in der digitale und traditionelle Technologien harmonisch nebeneinander existieren?
(Das Projekt ist Teil des Residenzprogramms Decolonizing the Digital)

Pangea in Latent Space and the Tectonics of Otherness des Kollektivs Pangea IA (Maria Luisa Angulo & Marlon Barrios Solano) verwebt Arbeit, Kunst, Technologie und kritische Theorie als voneinander unabhängige Bereiche der Kreation und Forschung, mit besonderem Augenmerk auf Körper und Beweung im Kontext der Performing Arts. Ausgehend von der Feststellung, dass zeitgenössische Technologien und insbesondere KI keine neutralen Werkzeuge sind untersuchen Pangea IA diese Technologien als latenter Raum, ein Territorium vielfältiger Möglichkeiten, in dem die Bedeutung der Zukunft skizziert und verworfen wird. Aus einer dekolonialen Perspektive, die in Erfahrungen der Migration wurzelt, schlagen Pangea IA eine Rekonfiguration dieses Raums mit Hilfe einer situierten, kritischen und poetischen Sensibilität gegenüber den Technologien und ihrem Verhältnis zu Körpern im realen Raum.
(Das Projekt ist Teil des Residenzprogramms Decolonizing the Digital)

Adressen

Mittelhalle, Studio 2 wie A29
Kulturort Deport
Immermannstrasse 29
44147 Dortmund

Akademie für Theater und Digitalität
Speicherstrasse 17
44147 Dortmund

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